In einer Untersuchung zu prämenstruellem Spotting wurden Urinproben von 116 prämenstruellen Frauen auf Abbauprodukte von Östradiol und Progesteron untersucht (Melanie H. Jacobson et al. Hormonal Profiles of Menstrual Bleeding Patterns During the Luteal-Follicular Transition. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2020; 105: 1 – 8). Es zeigten sich nur marginale Unterschiede in den Urinspiegeln für Progesteron (Pregnanediol 3-Glukuronid) – tatsächlich fielen die Spiegel in der Gruppe mit prämenstruellem Spotting langsamer ab. Die Autoren schließen daher darauf, dass das prämenstruelle Spotting nicht nur ein Problem des Progesteronspiegels sondern auch der Endometriumfunktion ist.

Meine Schlussfolgerung ist noch eine andere und bestätigt eines meiner Mantras: Es ist unsinnig bei einer klinisch nachweisbaren Lutealphaseninsuffizienz – einem prämenstruellen Spotting – Progesteron im Serum zu messen oder dies gar zu überlegen, wenn kein prämenstruelles Spotting besteht. Die Höhe des Progesterons hat nicht zu tun mit der Qualität der Lutealphase.

Ihr

Michael Ludwig