Über Elagolix, einen neuen oralen GnRH-Antagonist, hatte ich schon wegen zwei Studien berichtet. Einmal wurde das Präparat eingesetzt zur Schmerzbehandlung bei Endometriose-Patientinnen, zum anderen wurde eine Dosis-Findungs-Studie durchgeführt, um die effektive Dosis für Frauen mit Blutungen bei Uterus myomatosus zu finden.

Nun erscheint eine Publikation zu gleich zwei großen prospektiv, randomisierten, placebo-kontrollierten doppel-blinden Studien (William D. Schlaff et al. Elagolix for Heavy Menstrual Bleeding in Women with Uterine Fibroids. N Engl J Med 2020; 382: 328 – 340). 412 und 378 Frauen nahmen teil, erhielten ein Placebo oder zweimal täglich 300 mg Elagolix – die Dosis, die in der o.g. Dosisfindungs-Studie erarbeitet worden war (https://optimist-verlag.de/blog/2017/06/26/elagolix-hypermenorrhoe/).

Ein Teil der Patientinnen erhielt eine add-back-Therapie mit 1 mg Östradiol und 0,5 mg NETA täglich, um der Hauptnebenwirkung – Hitzewallungen – entgegen zu wirken.

Im Gegensatz zum Placebo mit einer Reduktion der Hypermenorrhoe in 8,7% bzw. 10% kam es durch Elagolix in 84,1% bzw. 77% zu einem Behandlungserfolg. Bei gleichzeitiger Anwendung der add-back-Therapie lag der Erfolg bei 68,5% bzw. 77% – die Zahlen geben die Ergebnisse der beiden parallelen Studien wieder. Vasomotorische Beschwerden konnten von 64% bzw. 43% auf 20% bzw. 19% durch die add-back-Therapie gesenkt werden. Insofern ist die add-back-Therapie sehr effektiv bzgl. der Begleiterscheinungen gewesen, ohne den Therapieerfolg relevant zu beeinträchtigen.

Über die mögliche Verkleinerung der Myome wurde nicht berichtet.

Wie lange es noch dauern wird, bis das Präparat zur Therapie zur Verfügung steht, weiß ich nicht – aber es scheint ein vielversprechender neuer Ansatz bei Frauen mit Uterus myomatosus zu sein.

Ihr

Michael Ludwig