Eine weitere Auswertung der Cache County Study beschäftigt sich erneut mit der Frage eines Zusammenhangs zwischen Östrogenisierung und späteren Demenzrisiko (Joshua M. Matyi et al. Lifetime estrogen exposure and cognition in late life: the Cache County Study. Menopause, im Druck). Bereits in einer früheren Auswertung hatten die Autoren zeigen können, dass eine langfristige Östrogenisierung im Rahmen einer HRT (10 Jahre+), frühzeitig nach der Menopause begonnen (innerhalb 5 Jahre), das langfristige Risiko einer Altersdemenz verringert.

Unwidersprochen sind diese Daten nicht. So ist z.B. auch belegt, dass eine zu spät einsetzende HRT das (vaskuläre) Demenzrisiko erhöht. Andere wiederum konnten auch den positiven Effekt einer früh begonnen HRT nicht nachvollziehen.

In ihrer jetzigen Datenbeurteilung prüfen die Autoren nicht allein die Auswirkung einer HRT sondern den Zusammenhang zwischen der Lebenszeit-Östrogenisierung und einer Demenz: Berücksichtigt wird die Zeit zwischen Menarche und Menopause nach Adjustierung für Phasen von Schwangerschaften und eben auch einer HRT. Fazit: Je länger die Lebenszeit-Östrogenisierung, desto geringer das spätere Demenzrisiko.

Unklar bleibt die Datenlage dennoch. Nicht alle konnten z.B. eine positive Korrelation zwischen Schwangerschaften und einer Risikoreduktion für eine Demenz zeigen. Die Demenzprophylaxe durch eine HRT ist insofern ein wünschenswerter Nebeneffekt aber sicherlich keine Primärindikation für die Iniitierung einer HRT.

Ihr

Michael Ludwig