Wir wissen, dass man leider nicht voraussagen kann, wie gut jemand ein Depot-Gestagen vertragen wird, ob es zu Blutungsstörungen kommen wird oder nicht. Eine gerade publizierte Studie beschäftigt sich aber mit der Frage, ob zumindest die Erfahrungen unter Implanon aus den ersten Monaten etwas aussagen können (Diana Mansour et al. Can initial vaginal bleeding patterns in etonogestrel implant users predict subsequent bleeding in the first 2 years of use? Contraception 2019; 100: 264-268).

Dabei unterschieden die Autoren zwischen einem bevorzugten Blutungsmuster (Oligomenorrhoe, Amenorrhoe, reguläre Blutungsintervalle ohne Meno-/Metrorrhagie) oder einem nicht-bevorzugten Blutungsmuster (Polymenorrhoe, Meno-/Metrorrhagie). Untersucht wurden sogenannte Referenzperioden, d.h. Zeiträume von 90 Tagen. Das erste dieser Intervalle startete am Tag 29 nach Einlage.

60,5% der Anwenderinnen (n = 325) hatten in der 1. Referenzperiode bereits ein bevorzugtes Blutungsmuster, 84,6% hatten dies auch in der 2. Referenzperiode und 60,6% für das gesamte erste Jahr sowie etwa 80% im Jahr 2. 39,5% der Anwenderinnen (n = 212) berichteten ein nicht-bevorzugtes Blutungsmuster in der 1. Referenzperiode, was sich bei 55,7% in der 2. Referenzperiode fortsetzte. 40-50% derjenigen, die initial ein nicht-bevorzugtes Blutungsmuster zeigten, hatten ein bevorzugtes in den Referenzperioden 2, 3 oder 4. Für die folgenden Referenzperioden (5-8) lag die Wahrscheinlichkeit eines bevorzugten Blutungsmusters bei 31-52%.

Zusammengefasst: Wenn das Blutungsmuster initial zufriedenstellen ist kann man damit rechnen, dass es das in 80% der Fälle auch bleibt. Ist es bereits initial nicht zufriedenstellend ist die Chance bei etwa 40%, dass sich das auf Dauer – bis zum Ende des 2. Anwendungsjahres – noch ändert.

Ihr

Michael Ludwig