Mehrere Fachgesellschaften weltweit haben ein gemeinsames Manuskript zur Testosterontherapie bei Frauen erstellt (Susan R. Davis et al.  Global Consensus Position Statement on the Use of Testosterone Therapy for Women. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, im Druck). Relevantes Fazit aus dieser Empfehlung ist, dass es keinen cut-off-Wert für Testosteron (gesamt) gibt, der zwischen Frauen mit und ohne sexuelle Dysfunktion unterscheiden hilft. Eine Behandlung mit Testosteron sehen die Autoren als sinnvoll bei Frauen mit einem HSDD (hypoactive sexual desire disorder). Indikationen wie Verbesserung des Wohlbefindens, der Stimmung oder der Gedächtnisfunktion oder die Optimierung des Bewegungsapparates (Muskelkraft, Knochendichte) sind nicht evidenzbasiert.

Die Autoren sehen bei einer vernünftig niedrig-dosierten Therapie über überschaubare kurze Zeiträume keine Hinweise auf eine Erhöhung des Mammakarzinom-Risikos oder kardiovaskuläre Risken. Diese „kurze Zeitdauer“ ist allerdings nicht genauer definiert.

Ihr

Michael Ludwig