Eine endokrinologisch interessante Frage beschäftigt eine Meta-Analyse (Ran Cheng et al. Association of gene polymorphisms in Anti-Muellerian hormone signaling pathway with ovarian function: a systematic review and meta-analysis. Reproductive Biomedicine Online, im Druck): Gibt es Hinweise darauf, dass Polymorphismen im AMH-Molekül oder im AMH-Rezeptor-II, der im Wesentlichen für die Wirkung des Hormons verantwortlich ist, einen Einfluss auf die ovarielle Funktion, das ovarielle Altern oder das Menopausenalter haben?

Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass solch ein Zusammenhang besteht – allerdings sind die bisherigen Daten aus insgesamt 8 verfügbaren Studien zu gering, um klare Auswirkungen der Polymorphismen zu belegen. Möglicherweise zeigt sich hier aber auch, dass in der Evolution das AMH-Molekül und sein Rezeptor durch ihre Relevanz für die Reproduktion in verschiedener Weise bzgl. ihrer Wirkung „abgesichert“ worden sind. Auch minimale Veränderungen können der Wirkung daher nichts anhaben.

Inwieweit es dann doch in Einzelfällen zu einer Mis-Regulation kommen kann werden weitere Studien zeigen müssen.

Ihr

Michael Ludwig