Schadet Kaffeekonsum einer Kinderwunschbehandlung? Ganz neu ist die Frage nicht, die Frage des Kaffeekonsums wird v.a. bzgl. ihrer Bedeutung für das Abortrisiko seit vielen Jahren diskutiert.

Eine dänische Arbeitsgruppe legt nun prospektiv gesammelte Daten zu 1.708 Paaren vor, die eine Inseminations- oder IVF-Therapie haben durchführen lassen. Eingegangen sind die Ergebnisse von über 1.500 Inseminationszyklen und fast 2.900 IVF- bzw. ICSI-Zyklen (Julie Lyngsø et al. Impact of female daily coffee consumption on successful fertility treatment: a Danish cohort study. Fertility & Sterility, im Druck).

Die Ergebnisse allerdings bleiben trotz der großen Zahl gesammelter Daten unklar: Während der Kaffeekonsum vor Beginn einer Behandlung bei Frauen, die 1-5 Tassen Kaffee tranken, mit einer erhöhten Chance auf eine Lebendgeburt durch eine Inseminationsbehandlung gegenüber solchen, die keinen Kaffee tranken, einherging (aRR 1,53, 95% KI 1,06 – 2,21) hatte der Kaffeekonsum im Rahmen einer IVF- oder ICSI-Behandlung keinerlei Einfluss.

Die Schlussfolgerungen der Autorengruppe ist insofern auch vorsichtig und einer Meinung nach korrekt: mäßiger Kaffeekonsum hat keinen nachteiligen Effekt auf die Behandlungschancen durch eine Inseminations- oder IVF- bzw. ICSI-Therapie. Einen positiven Effekt postulieren die Autoren nicht.

Ihr

Michael Ludwig