Vaginales Östrogen in der Postmenopause ist eine sichere Therapie – so eine Analyse der Nurses Health Study (Shilpa N. Bhupathiraju et al. Vaginal estrogen use and chronic disease risk in the Nurses’ Health Study. Menopause 2019; im Druck).

896 Anwenderinnen von vaginalem Östrogen wurden zu 52.901 Nicht-Anwenderinnen verglichen. Die Autoren führten eine umfangreiche Adjustierung durch, um verlässliche Aussagen treffen zu können. Bei einer ersten Auswertung zeigte sich ein signifikant niedrigeres Risiko für Myokardinfarkte (HR 0,56, 95% KI 0,36 – 0,87) sowie ein grenzwertig niedrigeres Risiko für Schlaganfälle (HR 0,71, 95% KI 0,47 – 1,09). Wenn alle relevanten Faktoren für die Adjustierung berücksichtigt wurden verschwanden diese Risiken komplett (Alter, ethnischer Hintergrund, Rauchen, Alkohol, physische Aktivität, BMI, Anwendung von Aspirin, Menopausenalter, beidseitige Ovarektomie, anamnestische systemische Hormontherapie, Hypertonus, Hypercholesterinämie, Typ 2 Diabetes mellitus und eine Familienanamnese bzgl. früher Myokardinfarkte oder maligner Erkrankungen).

Ausgeschlossen wurden ferner erhöhte Risiken von Thrombosen oder Embolien, maligner Erkrankungen (insgesamt), Mammakarzinome, Ovarialkarzinome, Endometriumkarzinome, Colonkarzinome oder Hüftfrakturen.

Die Studie zeigt sehr gut, dass man die analysierten Personen bei der Anwendung von Hormonpräparaten sehr gut kennen muss, um eine adäquate Adjustierung durchführen zu können. Eine Schwäche der Daten ist, dass keine Informationen zur Art der angewendeten Präparate und ihrer Dosierung vorlagen.

Ihr

Michael Ludwig