Zwei Autoren diskutieren die Möglichkeit einer „Hormontherapie“ postmenopausal durch die Re-Transplantation von in der 3. Lebensdekade entnommenem Ovargewebe (Jacques Donnez , Marie-Madeleine Dolmans. Natural hormone replacement therapy with a functioning ovary after

the menopause: dream or reality? The End-to-End Journal, im Druck).

Die Autoren beschäftigen sich schon seit Jahren mit der Frage von Ovar-Gewebe-Transplantation zur Wiederherstellung der Fertilität nach onkologischen Therapien. Nunmehr sehen sie die Zeit gekommen, um auch über eine „natürliche Hormontherapie“ postmenopausal zu diskutieren. Ovargewebe kann ohne Schäden für die Fertilität möglichst bereits in der 3. Lebensdekade entnommen und tiefgefroren werden. Später wird das Gewebe am Unterarm oder im Bereich des Rectus abdominis in Form dünner Gewebestreifen (1 cm lang, 5 mm dick) re-transplantiert. 7 Jahre in etwa kann damit eine Ovaraktivität wiederhergestellt werden, nach wiederholtem Eingriff für bis zu 12 Jahre.

Grundsätzlich sehen die Autoren auch offene Fragen wie z.B. die nach einer ausreichenden Progesteron-Sekretion für die Endometriumprotektion aus diesen Gewebestreifen – die bisherigen Daten sprechen dafür, dass die Progesteron-Sekretion ausreicht, langfristige Daten gibt es allerdings noch nicht.

Die Ideen, die die Autoren entwickeln sind bestechend – eine natürliche Hormontherapie ohne Einnahme von Medikamenten. Inwieweit dies risikoärmer und langfristig besser für eine peri- bzw. postmenopausale Frau ist, ist ungeklärt und spekulativ.

Ihr

Michael Ludwig