Eine US-amerikanische Studie hat einen interessanten Ansatz verfolgt: von 916 möglichen Teilnehmerinnen, die eigentlich ein orales Kontrazeptivum oder Depot-MPA-Präparat wünschten, wurden nach Beratung 392 für eine Randomisierung zwischen oraler Kontrazeption bzw. Depot-MPA (SARC, short acting reversible contraception) einerseits und LNG- bzw. Cu-IUDs bzw. Implantaten (LARC, long acting reversible contraception) andererseits gewonnen. 540 Frauen wählten, bei ihrer Präferenz – orales Kontrazeptivum oder Depot-MPA – zu bleiben. Diese mussten das Präparat für die Dauer der Studie komplett selbst bezahlen, im Rahmen der Randomisierung wurden die Präparate gestellt (David Hubacher et al. Not seeking yet trying long-acting reversible contraception: a 24-month randomized trial on continuation, unintended pregnancy, and satisfaction. Contraception, im Druck).

Interessant waren v.a. Ergebnisse in den randomisierten Gruppen – LARC vs. SARC. Die LARC-Teilnehmerinnen zeigten eine höhere Wahrscheinlichkeit als die SARC-Teilnehmerinnen nach 24 Monaten die randomisierte Methode noch immer zu nutzen (64,3% vs. 25,5%, p < 0,001). Die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft war in der SARC-Gruppe höher (11,1% vs. 4,5%), dieser Unterschied war signifikant (p = 0,02), zeigte einen Trend (p = 0,07) oder war nicht-signifikant (p = 0,14), je nach angewendeter statistischer Methode.

Da im Grunde keine der ursprünglich angesprochenen Teilnehmerinnen eine LARC wünschte war es umso überraschender, dass nach 24 Monaten eine sehr hohe Kontinuitätsrate zu beobachten war. Dies ist ein extrem positives Ergebnis und zeigt, dass eine Beratung in Richtung einer LARC durchaus sinnvoll sein kann und dies mitnichten dazu führt, dass Anwenderinnen sich im Nachhinein dann häufiger doch gegen diese Methode entscheiden oder damit unglücklich sind.

Ihr

Michael Ludwig