Ultraschalluntersuchungen sind zur Beurteilung der „PCO-Morphologie“ eines Ovars genauso gut wie ein AMH-Wert > 5 ng/ml (> 35 pmol/l), so eine französische Untersuchung (Alice Fraissinet et al. Use of the serum anti-Müllerian hormone assay as a surrogate for polycystic ovarian morphology: impact on diagnosis and phenotypic classification of polycystic ovary syndrome).
Die Autoren fanden eine Übereinstimmung von 83,9%. Idealerweise – so die Autoren – setzt man beide Marker ein, um keine Einzelfälle zu übersehen.
Ist das sinnvoll? Vermutlich wissen Sie, dass ich die PCO-Morphologie des Ovars für eher nebensächlich halte: Wenn eine Patientin eine Oligo- oder Amenorrhoe bzw. Anovulationen hat sowie Androgenisierungserscheinungen bzw. eine Hyperandrogenämie, die eindeutig ovarielle Ursprungs ist, so wird ein PCO-Syndrom vorliegen. Andererseits halte ich „nur“ das Vorliegen einer PCO-Morphologie bzw. eines hohen AMH-Wertes in Kombination mit Androgenisierungserscheinungen bei regelmäßigem Zyklus nicht für ein PCO-Syndrom, v.a. nicht bei schlanken oder normalgewichtigen Frauen. Insofern ist der Ultraschall sowie ein hoher AMH-Wert ggf. ein interessanter Nebenbefund aber m.E. nach nicht maßgeblich für die Diagnose oder das weitere klinische Procedere.
Ihr
Michael Ludwig
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