Eine chinesische Arbeitsgruppe berichtet über ein Kollektiv von 250 Frauen mit idopathischer prämaturer Ovarialinsuffizienz und einer hohen Wahrscheinlichkeit von Autoantikörpern gegen Nebenrindenzellen (Jing Gao et al. Identification of patients with primary ovarian insufficiency caused by autoimmunity. Reproductive Biomedicine Online, im Druck). Das Kollektiv wurde mit 259 alters-gematchten Frauen verglichen. Die Rate an Antikörpern lag bei 19,2% vs. 5,9% (p < 0,01). Andere als Kontrollen gemessene Autoantikörper zeigten keinen Unterschied.
Nur 15 Frauen mit positiven Autoantikörpern wurden langfristig bzgl. der adrenalen Funktion weiterverfolgt, davon entwickelte 1 einen autoimmunen Morbus Addison.
Die follow-up Beobachtung lässt sich nur schwer zahlenmäßig bewerten – in jedem Fall rechtfertigt die Studie aber die regelmäßige, 3jährliche Kontrolle des Cortisols zum Screening auf die Entwicklung eines Morbus Addison bei Frauen mit idiopathischer prämaturer Ovarialinsuffizienz. Zusätzlich wird die Kontrolle eines Nüchtern-Bluzuckers (Typ 1 Diabetes mellitus) und des TSH empfohlen – ebenfalls, um endokrine Autoimmunerkrankungen frühzeitig erkennen zu können.
Ihr
Michael Ludwig
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