Vor einigen Monaten erschien im New England Journal of Medicine eine große prospektive, randomisierte doppelt-blinde Studie zur Frage, ob natürliches Progesteron bei Frauen mit habituellen Aborten weitere Aborte vermeiden hilft – die Antwort war „nein“. Nun wird in einer Meta-Analyse dieser Frage noch einmal nachgegangen (Gabriele Saccone et al. Supplementation with progestogens in the first trimester of pregnancy to prevent miscarriage in women with unexplained recurrent miscarriage: a systematic review and meta-analysis of randomized, controlled trials. Fertility & Sterility, im Druck).
Diese Meta-Analyse bestätigt, dass orales natürliches Progesteron weitere Aborte nicht verhindern kann. Synthetische Gestagene möglicherweise schon. So wurden in Studien u.a. Medroxyprogesteronacetat, Dydrogesteron und Progesteron-Caproat eingesetzt. Die Studien stammen allerdings größtenteils aus den 50er, 60er und 70er Jahren und wurden von der Cochrane Library in anderen Beurteilungen bereits als qualitativ schlecht eingeschätzt.
Die Autoren fordern insofern auch weitere Studiendaten, um ihre Einschätzung zu bestätigen. Natürliches Progesteron scheint für diesen Therapieansatz nicht geeignet zu sein.
Ihr
Michael Ludwig
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