Haben Frauen, die nach einem Mammakarzinom Tamoxifen eingenommen haben eine eingeschränkte Fertilität zu erwarten? Interessante Frage … eine von den Fragen, auf die ich so nicht gekommen wäre. Die Antwort kommt aus der Auswertung einer Kohorten-Studie, der Furthering Understanding of Cancer, Health, and Survivorship in Adult (FUCHSIA) Women Study (Lisa M. Shandley et al. Impact of tamoxifen therapy on fertility in breast cancer survivors. Fertility & Sterility, im Druck): Ja, Frauen, die Tamoxifen eingenommen haben, bekamen danach weniger wahrscheinlich Kinder. Aber dies lag nicht an der ovariellen Reserve dieser Patientinnen – diese war bei Frauen in der Tamoxifen-Gruppe sogar besser – sondern beruht wahrscheinlich eher auf einem Selektionsbias: Tamoxifen gilt als teratogen, so dass gegen eine Konzeption unter Tamoxifen beraten wird. Es könnte sich auch um ein selbsterfüllendes Orakel handeln: Da es zumindest die Diskussion gibt, Tamoxifen könnte die Fertilität mindern, wäre es denkbar, dass sich Frauen aktiv gegen Tamoxifen entscheiden, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben.
Ihr
Michael Ludwig
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