In Form einer Meta-Analyse wurde der Frage nachgegangen, wie eine menopausale Hormontherapie bei jüngeren Frauen das Mammakarzinomrisiko beeinflusst. (O’Brien KM et al. Hormone therapy use and young-onset breast cancer: a pooled analysis of prospective cohorts included in the Premenopausal Breast Cancer Collaborative Group. Lancet Oncology 2025;26:911–923. DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00211-6)

Dazu wurden die Daten von 459.476 Frauen (Einschlussalter 16–54 Jahre, mittleres Alter bei Einschluss 42,0 Jahre, 95 % KI 35,5 – 49,2, mittleres Alter zum Ende des follow-up: 51,0, 95 % KI 48,4 – 55,0). 8 455 Frauen (2 %) entwickelten im Verlauf ein Mammakarzinom vor dem 55. Lebensjahr (Median Follow-up 7,8 Jahre). Das kumulierte Risiko für Nicht-Anwederinnen lag bei 4,1 %.

Gegenüber den Nicht-Anwenderinnen zeigte die Gesamtgruppe der Anwenderinnen keinen Unterschied im Mammakarzinomrisiko (HR 0,96, 95 %KI 0,88 – 1,04). Allerdings reduzierte in einer Sub-Analyse eine Östrogen-Mono-Therapie das Risiko (HR 0,86, 95 % KI 0,75 – 0,98) auf etwa 3,6 %, was sich bei längerer Anwendungsdauer und jüngerem Alter positiv verstärkte. Eine kombinierte Therapie erhöhte das Risiko (HR 1,10, 95 % KI 0,98 – 1,24), was bei längerer Nutzung (> 2 Jahre) auch Signifikanz erreichte (HR 1,18, 95 % KI 1,01 – 1,38), was dann insofern zu einem erhöhten Risiko von etwa 4,6 % führte.

Wenn Mammakarzinome auftragen in Zusammenhang mit einer Hormontherapie, waren diese häufiger Östrogen-Rezeptor-Negativ oder Triple-Negativ.

Zusammengefasst bestätigen diese Daten die Vorteile einer Östrogen-Mono-Therapie gegenüber einer kombinierten Therapie. Ein Schwachpunkt der Meta-Analyse ist, dass an keiner Stelle ersichtlich wird, welche Therapie die Frauen erhalten haben. Ich erwarte diesbezüglich keinen Unterschied bei oraler gegenüber transdermaler Anwendung bzw. keinen relevanten Unterschied bei verschiedenen Gestagenen. Dennoch: Interessant wären die Daten.

Ihr

Michael Ludwig