Prolaktinome zählen zu den häufigsten hormonaktiven Hypophysentumoren. Aufgrund der resultierenden Subfertilität erhalten Betroffene Dopaminagonisten und können damit spontan konzipieren. Weitere Daten werden jetzt publiziert zum Verlauf solcher entstandener Schwangerschaften. (Diego Barata Bandeira et al. Disease Activity and Maternal–fetal Outcomes in Pregnant Women With Prolactinoma: A Systematic Review and Meta-analysis. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2025; 110: e1241 – e1251)

Diese systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse wertet 2.544 Schwangerschaften bei 1.928 Frauen aus.

Das Absetzen von Dopaminagonisten mit positivem Schwangerschaftstest wird empfohlen, insofern ist es nicht verwunderlich, dass nur 6 % der Frauen die Medikation in der Schwangerschaft fortsetzten. Die Rate einer Tumorprogression lag bei 4 %. Klinisch relevante Sehrstörungen traten in 4 %, Kopfschmerzen in 6 % auf. Das Tumorwachstum betraf fast ausschließlich Fälle mit Makroadenomen (33/38 Fällen).

Bei 31 % der Frauen war post partum die Hyperprolaktinämie nicht mehr existent.

Für Schwangerschaftskomplikationen außerhalb der prolaktinomspezifischen Probleme gab es keine direkte Vergleichsgruppe. Wenn die Autor:innen die aufgetretenen Ereignisse mit anderen Datenerhebungen vergleichen sehen sie aber kein erhöhtes Risiko.

Grundsätzlich nicht wirklich neue Daten aber eine beruhigende und umfassende Zusammenstellung.

Ihr

Michael Ludwig