Eine Auswertung des Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian (PLCO) Cancer Screening Trial wurde hinsichtlich der Frage ausgewertet, ob es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen einer HRT und Gliomen gibt. (Jinyu Pan et al. Association between hormone therapy and glioma risk in US women: a cancer screening trial. Menopause 2025; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002507)
Für diese Auswertung wurden 75.335 Frauen im Alter von 50 bis 78 Jahre inkludiert (Median Alter 62,0 Jahre, IQR 58,0, 67,0). 25.316 wurden der Gruppe der Nicht-Hormonanwenderinnen zugeordnet, 50.019 der Gruppe der Hormonanwenderinnen. In der Gruppe der Nicht-Anwenderinnen hatten allerdings 43,3 % irgendwann hormonelle Kontrazeptiva genutzt. In der Gruppe der Anwenderinnen waren es 59,9 %. Die Rate der Nulliparität war ähnlich, 8,2 % und 7,1 %.
101 Gliome traten auf. Es gab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Anwendung einer HRT und dem adjustierten Risiko eines Glioms (HR 1,16, 95 % KI 0,75 – 1,81). Das nicht-adjustierte Risiko war ebenfalls nicht signifikant gewesen (HR 1,04, 95 % KI 0,68 – 1,58). Auch die Dauer der Anwendung zeigte keinen Zusammenhang, keinen Trend. Bei Differenzierung der Gruppe der HRT-Anwenderinnen in diejenigen, die aktuell eine Therapie anwandten oder früher eine angewandt hatten, ergab sich ebenfalls kein Einfluss.
Die Daten können insofern beruhigen, dass eher nicht von einem Zusammenhang auszugehen ist. Inwieweit eine hormonelle Therapie nach Diagnose eines Glioms keinen Einfluss hat, beantwortet diese Studie nicht. In meinem Buch „Onkologische Fragestellungen“ habe ich mich gegen die Anwendung hormoneller Präparate bei diesen Malignomen ausgesprochen, da ein Einfluss auf das Rezidivrisiko bei diesen hochaggressiven Tumoren nicht ausgeschlossen werden kann.
ihr
Michael Ludwig
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