Eine Arbeitsgruppe aus Dänemark hat Daten zum Verlauf von Inhibin B bei Frauen und Männern zwischen 0 und 80 Jahren erhoben. (Anna Borelli-Kjær et al. Serum Concentrations of Inhibin B in Healthy Females and Males Throughout Life. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2025; 110: 70 – 77)

Bzgl. des weiblichen Verlaufs von Inhibin B wurden die Daten von 889 Frauen berücksichtigt. Direkt nach der Geburt kommt es im Rahmen der sogenannten „Minipubertät“ mit kurzfristiger Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu einem Inhibin-B-Anstieg mit dann raschem konsekutivem Abfall innerhalb der ersten beiden Lebensjahre. Mit der Pubertät erscheint Inhibin B wieder in der Zirkulation und bleibt dann bis zur Perimenopause relativ stabil. Allerdings, und das unterscheidet Inhibin B relevant vom AMH als spezifischem Produkt der Granulosazellen, sind die zyklischen Schwankungen von Inhibin B sehr groß.

Unterhalb der Nachweisgrenze lag das inhibin B bei 4 % derjenigen Frauen, die keine hormonellen Kontrazeptiva einnahmen, bei 12 %, wenn solche eingenommen wurden. Grundsätzlich sinkt Inhibin B unter Einnahme kombinierter Kontrazeptiva signifikant ab und liegt bei einem Median von 8 ng/l (IQR 5 – 20) gegenüber einem Median von 55 ng/l (IQR 21 – 89) bei Nicht-Anwenderinnen. Das entspricht einem Abfall von mehr als 85%. Auch diesbezüglich ist AMH weniger „anfällig“ mit einer durchschnittlichen Veränderung von etwa 30 % unter Anwendung kombinierter Kontrazeptiva.

Ihr

Michael Ludwig