Ein mir wichtiges Thema ist die Prävention einer Endometriumhyperplasie bzw. eines Endometriumkarzinoms bei ausgeprägter Oligomenorrhoe oder einer  Amenorrhoe. Dieses Risiko betrifft insbesondere Frauen mit einem PCO-Syndrom. Eine US-amerikanische Publikation ist der Frage nachgegangen, welche ökonomische Auswirkung dieses Risiko hat. (Lauren Pace et al. Economic Burden of Endometrial Cancer Associated With Polycystic Ovary Syndrome. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2025; 110: e168 – e176)

Die Kosten werden auf ca. 467 Millionen US Doller pro Jahr geschätzt.

Was ich an dieser Publikation aber v.a. relevant finde ist, dass überhaupt das Thema aufgegriffen wird. Noch immer höre ich in Diskussionen Einwände dazu, dass das Risiko überschaubar wäre und insofern die Notwendigkeit einer hormonellen Regulation der Endometriumproliferation infrage gestellt wird. Ich gebe zu und es ist unbestritten, dass das Basisrisiko im reproduktiven Alter ein Endometriumkarzinom zu erleiden, gering ist. Insofern ist auch die in dieser Publikation erneut berechnete Risikoerhöhung auf das 3,46fache (95 % KI 2,28 – 5,23) in Absolutzahlen gering (1,712 % bei Frauen mit PCO-Syndrom vs. 0,489 % bei Frauen ohne ein PCO-Syndrom). Dennoch ist es ein vermeidbares Risiko, das wir bei der Beratung der Patientinnen beachten müssen.

Ihr

Michael Ludwig