Beeinflusst die direkte Gabe von Depot-MPA post partum die Laktation? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine prospektive, randomisierte placebo-kontrollierte Studie geplant. Diese wurde wegen Rekrutierungsproblemen dann in eine offene Beobachtungsstudie gewandelt. (Maria F. Gallo et al. Potential effect of immediate postpartum use of injectable contraception on lactogenesis. Contraception 2024; im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2024.110726)
Schließlich konnten 63 Frauen, die post partum Depot-MPA erhielten (33,5 ± 15,3 Stunden post partum) und 103 Frauen in der Kontrollgruppe berücksichtigt werden.
Die Zeit bis zur Laktogenese war nicht signifikant unterschiedlich zwischen den beiden Gruppen. Zudem konnten Daten von 17 Kindern in der Studien- und 35 Kindern in der Kontrollgruppe ausgewertet werden. Eine speziell an einer teilnehmenden Klinik Gruppe von Kindern zeigten im Alter von etwa 4 Monaten keinen signifikanten Unterschied in der Längen- und Gewichtsentwicklung, der Fettmasse und fettfreien Masse.
Die Schlussfolgerung der Autor:innen ist, dass die direkte Gabe von Depot-MPA post partum keinen Einfluss auf die Milchbildung und postpartale Entwicklung der Kinder hat.
Die Studie ist insofern bemerkenswert, weil auf hormonelle Kontrazeptiva mit erhöhtem Thromboserisiko post partum verzichtet werden soll. Für Depot-MPA nehme ich aufgrund der Studienlage – zugegeben überschaubar – dasselbe Thromboserisiko an wie für kombinierte Kontrazeptiva. Ggf. ist diese Studie auch in Hinweis darauf, dass wir dieses Risiko von Depot-MPA überschätzen.
Ihr
Michael Ludwig
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