Eine Publikation beschäftigt sich mit den Ursache der primären Amenorrhoe. Grundlage ist eine Auswertung kinderärztlicher Daten von Januar 2010 bis Juni 2021 in Minnesota. (Rebecca Josephson et al. Updated Etiologies of Patients Presenting with Primary Amenorrhea: A cross-sectional study. Fertility & Sterility 2024; im Druck: doi.org/10.1016/j.fertnstert.2024.07.019)

449 Akten wurden dafür identifiziert. Das mittlere Alter der Patientinnen bei erster Vorstellung war 14,96 ± 1,5 Jahre. Hauptursache war eine hypothalamische Ursache (34,1%) meist bedingt durch ein Energiedefizit (relative energy deficiency in sport, REDS – früher „athletes triad“ genannt) (13,7%). Ein PCO-Syndrom wurde bei 23,1% der Patientinnen diagnostiziert und war insofern die häufigste Einzelursache noch vor einem REDS. Seltenere Ursachen waren eine physiologische Entwicklungsverzögerung (11,8%), ein primärer Hypogonadismus, eine prämature Ovarialinsuffizienz, (9,6%), andere endokrine Auffälligkeiten (5,8%), anatomische Ursachen (4%) und hypophysäre Ursachen (2,9%). Letztere waren in 70% der Fälle Adenome, in 30% eine medikamentös induzierte Hyperprolaktinämie.

Bei den Fällen mit prämaturer Ovarialinsuffizienz (9,6%) fand sich in 38% eine genetische Ursache (Turner Syndrom, strukturelle Chromosomenanomalien, Fragile X Syndrom), in 37% blieb die Ursache unklar (idiopathisch), in 23% bestand eine iatrogene Ovarialinsuffizienz.

Interessante Daten für die Beratung junger Patientinnen, die sich wegen einer primären Amenorrhoe vorstellen.

Ihr

Michael Ludwig