FSH korreliert mit dem Risiko eines Typ 2 Diabetes mellitus – je höher das FSH in der Peri- und Postmenopause, desto geringer das Risiko für einen Typ 2 Diabetes mellitus. (Marzieh Saei Ghare Naz et al. Follicle-Stimulating Hormone and Diabetes in Postmenopausal Women: A Systematic Review and Meta-Analysis. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2024; 109: 2149 – 2160)

Ursächlich für diese Assoziation werden verschiedene Punkte diskutiert. FSH und sein Rezeptor können zur Regulation der Insulinsensitivität und der Glukoneogenese beitragen, was sich auf den Nüchternblutzuckerspiegel auswirken kann​. Niedrige FSH-Spiegel wurden mit ungünstigen Lipidprofilen und erhöhten Markern der Atherosklerose in Verbindung gebracht. Es gibt Hinweise auf eine schützende Rolle von FSH gegen oxidative Schäden, oxidativen Stress. Insbesondere wurde beschrieben, dass FSH die Autophagie in Zellen hemmen kann, was diese Zellen wiederum vor oxidativem Stress schützt​. Mehr oxidativer Stress kann das Risiko eines Typ 2 Diabetes mellitus steigern.

In der vorliegenden Meta-Analyse wurde der Faktor „Adipositas“ in Zusammenhang mit der Berechnung der Assoziation zwischen FSH und dem Risiko für Typ-2-Diabetes mellitus berücksichtigt. Insbesondere haben die Autor:innen mehrere Studien eingeschlossen, die auch den BMI sowie andere adipositasbezogene Indikatoren als Anpassungsvariablen einbezogen.

Die Meta-Analyse hebt hervor, dass eine inverse Assoziation zwischen FSH und verschiedenen metabolischen Parametern wie Nüchternblutzucker, Insulin und HOMA-IR besteht. Dies deutet darauf hin, dass niedrigere FSH-Spiegel mit schlechteren Stoffwechselwerten assoziiert sind. Mehrere der eingeschlossenen Studien haben ihre Analysen für BMI und andere adipositasbezogene Marker angepasst, um mögliche Verzerrungen durch Adipositas zu kontrollieren​.

Eine insgesamt spannende Arbeit, die, wie die Autor:innen auch schreiben, noch viele Fragen zur Kausalität offen lässt.

Ihr

Michael Ludwig