Eine Studie untersucht bei Frauen mit PCO-Syndrom und mood disorders, definiert als Oberbegriff für Angststörungen und Depressionen in dieser Studie, mit dem Darm Mikrobiom. (S. Lee et al. Gut bacteriome and mood disorders in women with PCOS. Human Reproduction 2024; im Druck: https://doi.org/10.1093/humrep/deae073)

Eingang in die Studie fanden Daten von 102 Frauen mit PCO-Syndrom und 205 BMI-gematchte Kontrollfrauen.

Beschrieben wird ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Darm-Mikrobiom und dem Auftreten von mood disorders bei Frauen mit einem PCO-Syndrom. Diesen Unterschied gab es bei Frauen ohne PCO-Syndrom aber mood disorders nicht.

Wie genau der pathogenetische Zusammenhang funktioniert, wird in dieser Studie nicht geklärt. postuliert wird ein Einfluss des Bakterioms auf die Regulierung der Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin, GABA und Tryptophan, Veränderungen in der Freisetzung von gastrointestinalen Hormonen und eine chronische Neuroinflammation.

Die Daten sind grundsätzlich interessant – ein direkter therapeutischer Benefit erwächst daraus nicht. Was die Autor:innen allerdings am Rande auch erwähnen, ist die Bedeutung der Veränderung des Bakterioms auf die Androgenwirkung: Durch eine Verschiebung des Bakterioms hin zu Bakterien mit einer höheren Dekonjugationsrate durch die Beta-Glukuronidase werden durch die Leber bereits inaktivierte Androgene wieder reaktiviert, was wiederum zu einer höheren Androgenwirkung systemisch führt.

Ihr

Michael Ludwig