Eine multizentrische deutsche Arbeitsgruppe – Tübingen, Ulm, Düsseldorf – hat Untersuchungen zur Insulinempfindlichkeit abhängig vom Menstruationszyklus durchgeführt. (Julia Hummel et al. Brain insulin action on peripheral insulin sensitivity in women depends on menstrual cycle phase. Nature Metabolism 2023; 5: 1475 – 1482)

Im Rahmen von euglykämischen Clamp-Versuchen zeigte sich eine zentral vom Gehirn gesteuerte Verbesserung der Insulinsensitivität in der Follikelphase, nicht aber in der Lutealphase. Ursächlich dafür scheint eine hypothalamische Insulinresistenz in der Lutealphase zu sein.

Über den physiologischen Grund für diese zyklusabhängige Regulation spekuliert die Autor:innen-Gruppe intensiv in dem Diskussionsteil ihrer Studie. So könnte es sein, dass in der Follikelphase eine gute Energieverwertung in den peripheren Organen notwendig ist, v.a. auch im Uterus und in den Ovarien. Die Lutealphase wiederum dient der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft – der fehlende Einfluss auf die periphere Insulinempfindlichkeit könnte für eine gesteigerte Fettakkumulation vorteilhaft sein.

Ihr

Michael Ludwig