Eine weitere Studie hat sich der Frage angenommen, ob es eine Lösung für Blutungsstörungen bei Hormonimplantaten zur Kontrazeption gibt. (Natchanika Sinthuchai et al. The effect of a single-dose of a combination injectable contraceptive for treatment of bothersome uterine bleeding in contraceptive implant(s) users; a randomized double-blind placebo-controlled trial. Contraception 2024; im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2023.110354)

Prospektiv, randomisiert und doppelt-blind wurde bei Frauen, die unter einem Levonorgestrel- oder Etonogestrel-Implantat Blutungsstörungen hatten, ein Placebo oder ein kombiniertes Kontrazeptivum i.m. gegeben (25 mg MPA und 5 mg Östradiolcypionat). 46 Frauen wurden randomisiert, die mindestens 18 Jahre alt waren, vor dem Implantat regelmäßige und unauffällige Zyklen hatten und jetzt unter dem Implantat eine Menorrhagie/Metrorrhagie von mehr als 8 Tagen oder blutungsfreie Intervalle unter 15 Tagen hatten. Ausgewertet werden konnten 21 von 23 Frauen in der Verum- und 22 von 23 Frauen in der Placebo-Gruppe.

Die Therapie war effektiv, die Wahrscheinlichkeit, dass die Blutung für mindestens 7 Tage stoppte, war signifikant höher in der Therapiegruppe als unter einem Placebo (87% vs. 48%, p = 0,005), RR 1,90, 95% KI 1,28 – 3,08. Innerhalb des Monats nach Therapie hatten 52% in der Therapie- und 35% in der Placebogruppe keine erneute Blutung (RR 1,5, 95% KI 0,76 – 2,97, p = 0,23). 12 Wochen nach Therapie lag die Wahrscheinlichkeit bei 17% bzw. 4% (RR 4,0, 95% KI 0,48 – 33,12, p = 0,20).

Betrachtet man also die Auftreten erneuter Blutungen nach 7 und 21 Tagen sowie nach 12 Wochen so ergibt sich mit 87%, 52% und 17% in der Behandlungs- und 48%, 35% und 4% ein klarer Trend dahingehend, dass die Wirkung auf die Blutungsstörungen bei diesen Präparaten nicht auf Dauer wirkt sondern eben nur so lange, wie das Präparat direkt eine Wirkung entfaltet.

Auch diese Studie zeigt eben, dass es keine Heilung von Blutungsstörungen bei liegendem Gestagenimplantat und Blutungsstörungen gibt sondern nur ein Kaschieren der Blutung möglich ist.

Ihr

Michael Ludwig