Eine neue, noch nicht zugelassene, Kontrazeptionsmethode wird vorgestellt und Daten dazu in Vorbereitung auf eine Phase III Studie publiziert. (Christine Mauck et al. Successful Postcoital Testing of Ovaprene: an Investigational Non-Hormonal Monthly Vaginal Contraceptive. Contraception 2024; im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2024.110373)

Ovarprene (Poly-Med, Inc., Anderson, SC) ist ein in der Erprobung befindliches monatliches nicht-hormonelles Vaginalpräparat zur Kontrazeption. Es besteht aus einem 55-mm-Silikonring mit einer zentralen durchlässigen Membran. Die Porengröße der Membran hemmt die Bewegung der Spermien und ermöglicht gleichzeitig den Durchgang von Sekreten. Der Ring setzt Eisengluconat und Ascorbinsäure frei. Eisengluconat verursacht oxidative Schäden an der Lipiddoppelschicht des Spermienschwanzes, so dass die Spermien unbeweglich werden. Die Ascorbinsäure hält Eisengluconat stabil. Im Gegensatz zu anderen Vaginalbarrieremethoden wird Ovaprene am Ende einer Menstruation eingeführt und dort bis zum Beginn der nächsten Menstruation belassen. Jeden Monat wird ein neues Präparat verwendet.

Dieses Präparat gibt es schon seit über 15 Jahren, zumindest wurden bereits 2009 ähnliche Untersuchungen wie jetzt durchgeführt.

Diese Studie jetzt erfolgte an 6 Orten in den USA, die Studienteilnehmerinnen wurden zwischen Mai 2018 und November 2019 eingeschlossen bzw. deren Erfahrungen abgeschlossen. 38 Teilnehmerinnen wurden nach dem Screening eingeschlossen, 23 komplettierten die Studie, in der mit einem Postkoital-Test die Spermienqualität jeweils nach einem Geschlechtsverkehr beurteilt wurde.

In den untersuchten Zyklen wurde die Zahl progressiv motiler Spermien von 27,2 pro HPF (high power field) im Testzyklus ohne Ovaprene auf < 5 progressiv motiler Spermien pro HPV reduziert. Das Einlegen des Produkts war laut Publikation problemlos. Ebenso wurde die Anwendung nicht als störend empfunden.

Aktuell wird eine Studie geplant, bei der sexuell aktive Frauen im reproduktiven Lebensalter über 13 Zyklen Ovaprene nutzen, um so die kontrazeptive Sicherheit zu beurteilen.

Ich zumindest bin gespannt, was dabei herauskommt.

Ihr

Michael Ludwig