Beeinflusst die Indikation, wegen der ein LNG IUD eingelegt wurde, die Therapieadhärenz über die Zeit? Dieser Frage ist eine Studie nachgegangen, in der Daten einer prospektiven Datenbank (2017 – 2020) zu 936 IUD – Einlagen bei Adoleszentinnen eingegangen waren. (Jessica Y. Shim et al. Continuation Rates of Hormonal Intrauterine Devices in Adolescents and Young Adults when placed for Contraceptive and Non-Contraceptive Indications. Contraception 2023; im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2023.110304)

Die Anwenderinnen waren bei Einlage 18,9 ± 2,4 Jahre alt. 45% erhielten das Präparat zur Kontrazeption, 18% nur wegen Blutungsstörungen und die restlichen 37% aus beiden Gründen. 93% der Einlagen waren erfolgreich, 650 Anwenderinnen hatten zumindest ein follow-up. Nach 3 Jahren war die Therapieadhärenz zwar signifikant unterschiedlich aber im Wesentlichen gleich: 53% bei denjenigen, die es zur Kontrazeption gewählt hatten, 57% bei denjenigen, die es wegen Blutungsstörungen eingelegt bekommen hatten und 53% in der Gruppe mit beiden Indikationen.

Die Daten zeigen im Langzeit-follow-up über 3 Jahre nach meiner Indikation v.a. die gute Wirkung von LNG IUDs auf Blutungsstörungen, natürlich nur indirekt durch die höhere Therapieadhärenz.

Klinisch relevant sind zudem die Daten, dass die Expulsionsrate nicht unterschiedlich war mit 2,5%. Andere Studien haben von einer höheren Expulsionsrate v.a. bei Blutungsstörungen berichtet.

Ihr

Michael Ludwig