Vor einiger Zeit hatte ich zur Wechselwirkung von Efavirenz – einem antiretroviralen Medikamente – bzw. Rifampicin – einem Tubekulostatikum in Kombination mit Levonorgestrel berichtet. Es zeigte sich, dass die Enzyminduktion dadurch relativiert wird, dass die Dosierung des Notfallkontrazeptivums von 1,5 mg auf 3 mg erhöht wird.

Das funktioniert jedoch, wie eine weitere Studie zeigt, nicht automatisch und immer. (Lauren R. Cirrincione et al. Effect of double-dose levonorgestrel subdermal implant in women taking efavirenz-based antiretroviral therapy: The DoubLNG pharmacokinetic study. (Contraception 2023, im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2023.109975) Die Verdoppelung der Implantat-Dosis von 150 mg auf 300 mg Levonorgestrel führte nicht zu einem kompletten Aufheben des Enzym-Induktions-Effekts, die Wirkspiegel waren um etwa 1/3 erniedrigt.

Dies zeigt, dass man nicht wie selbstverständlich davon ausgehen kann, dass eine einfache Maßnahme, wie die Dosisverdoppelung, einer Enzyminduktion entgegen wirkt.

Ihr

Michael Ludwig