Die Ursache einer prämaturen Ovarialinsuffizienz ist häufig unklar (> 50%). In den Fällen spielen immunologische Faktoren bzw. genetische Faktoren vermutlich eine relevante Rolle. Eine Studie hat nun Daten aus zwei Registern in Utah analysiert und bei 396 identifizierten Fällen einer prämaturen Ovarialinsuffizienz geprüft, inwieweit eine familiäre Belastung besteht. Dazu wurden nur solche Fälle berücksichtigt, bei denen Informationen über mindestens 3 Generationen vorlagen. Insofern wurden 2.132, 5.245 und 10.853 Verwandte ersten, zweiten und dritten Grades betrachtet. (Lauren Verrilli et al. Primary ovarian insufficiency has strong familiality: results of a multigenerational genealogical study. Fertility & Sterility, im Druck: doi.org/10.1016/j.fertnstert.2022.09.027)

Das Risiko einer prämaturen Ovarialinsuffizienz lag bei einem relativen Risiko (RR) von 18,52 (95% KI 10,12 – 31,07), RR 4,21 (95% KI 1,15 – 10,79) und RR 2,65 (95% KI 1,14 – 5,21) bei Angehörigen ersten, zweiten und dritten Grades.

Dies belegt die hohe Wahrscheinlichkeit einer genetischen Grundlage der prämaturen Ovarialinsuffizienz.

Ihr

Michael Ludwig