Kann man mit AMH den Ultraschall zur Beurteilung „polyzystischer Ovarien“ ersetzen – diese Frage wird immer wieder diskutiert. Eine aktuelle Studie gibt dazu neuen Anlass (A. Dietz de Loos et al. Anti-Muellerian hormone to determine polycystic ovarian morphology. Fertil Steril, im Druck). Ein begleitendes Editorial stimmt der Idee als gut zu und verliert sich in der Diskussion, was den ein guter Grenzwert sein könnte: 3,23 ng/ml wie von den Autoren vorgeschlagen oder eher 4-4,5 ng/ml, wie es der Autor des Editorials sieht (Diedier Dewailly. Toward a universal serum

antim€ullerian hormone threshold as a surrogate for polycystic ovarian morphology on ultrasound: the story is not over… Fertil Steril, im Druck).

Die Diskussion ist ermüdend und in meinen Augen überflüssig. Ich habe vor kurzem sehr ausführlich zu der Frage Stellung bezogen, wie viele falsche Fälle eines vermeintlichen “PCO-Syndroms” unter dieser Diagnose subsummiert werden. Ein solch niedriger AMH-Wert macht die Situation eher schlechter als besser. Überhaupt ist ein hoher AMH-Wert “typisch” für ein PCO-Syndrom, aber der Wert ist eben auch nicht beweisend.

Ich kann nach wie vor nicht empfehlen bei Frauen mit einem PCO-Syndrom das AMH zu kontrollieren, um die Diagnose abzusichern.

Ihr

Michael Ludwig