In meinem Buch „PCO-Syndrom“, das als e-book 2021 erschienen ist, handelt ein Kapitel von den Langzeitfolgen des PCO-Syndroms. Eine jetzt neue Studie hätte dort gut reingepasst (Thomas R. Berni et al. Women With Polycystic Ovary Syndrome Have an Increased Risk of Major Cardiovascular Events: a Population Study. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, im Druck).

Die Studie berichtet über Daten eines Registers (Clinical Practice Research Datalink Aurum database), aus dem 219.034 Frauen mit einem PCO-Syndrom identifiziert wurden. 174.660 wurden in die Analyse eingeschlossen und mit einer Kontrollgruppe, gematcht nach Alter und BMI, verglichen. Tatsächlich waren die Frauen nicht „alt“, das mediane Alter zum Zeitpunkt des Einschlusses in die Studie betrug 29 Jahre (IQR 24,00 – 34,00), das mediane follow-up 3,83 Jahre (IQR 1,89 – 7,78). Dennoch spiegeln die Risiken wider, was langfristig in dieser Patientinnengruppe zu erwarten ist.

Das Risiko für einen Myokardinfarkt, Angina pectoris Schlaganfall und die kardiovaskuläre Mortalität lagen bei 82,7 vs. 64,3, 27,4 vs. 25,7, 22,7 vs. 15,9 und 10,5 vs. 7,75 pro 100.000 Patientinnenjahren. Für das Risiko eines Myokardinfarkt war das Risiko somit signifikant erhöht (aHR 1,38, 95% KI 1,11 – 1,72), ebenso für eine Angina pectoris (aHR 1,60, 95% KI 1,32 – 1,94) und das Gesamt-Risiko (aHR 1,26, 95% KI 1,13 – 1,41).

Wurden mehr Daten in die Analyse einbezogen, so zeigte sich auch ein signifikant erhöhtes Schlaganfall-Risiko (aHR 1,26, 95% KI 1,10 – 1,45).

Man lernt aus diesen Daten einmal mehr, dass das relevante Risiko der PCO-Syndrom-Patientin nicht in der Subfertilität oder den Androgenisierungserscheinungen liegt sondern im metabolischen und kardiovaskulären Bereich.

Ihr

Michael Ludwig