Neben Elagolix, einem neuen oralen GnRH-Antagonisten mit oraler Applikationsform, gibt es eine weitere Substanz aus dieser Gruppe, Relugolix, über die jetzt mit zwei prospektiven, randomisierten Studien bei Patientinnen mit Myomen und Blutungsstörungen berichtet wird (Ayman Al-Hendy et al. Treatment of Uterine Fibroid Symptoms with Relugolix Combination Therapy. New England Journal of Medicine 2021; 384: 630 – 642). Die Patientinnen in der Behandlungsgruppe erhielten 40 mg Relugolix sowie als add-back-Therapie 1 mg Östradiol und 0,5 mg NETA. Eine dritte Gruppe erhielt zunächst nur den GnRH-Antagonisten und nach 12 Wochen zusätzlich das add-back. Die Behandlungsdauer waren 24 Wochen.

Erster Zielpunkt der Studie war die Reduktion von Blutungen. Sekundäre Zielpunkte waren die Wahrscheinlichkeit einer Amenorrhoe, die Belastung durch Blutungen und Unterbauchschmerzen, Anämie, Schmerzen, Myomgröße und Uterusgröße.

Die Kombinationstherapie mit add-back war in der Lage einem Verlust von Knochendichte entgegen zu wirken. Beide Therapieregimen waren bzgl. der Endpunkte effektiv, 73% bzw. 71% der Teilnehmerinnen in der Studiengruppe in den beiden randomisierten Studien gegenüber 19% und 15% derjenigen in der Placebogruppe erreichten den Endpunkt einer signifikanten Reduktion des Blutverlustes (< 80 ml Blutverlust während der Menstruation und Reduktion des Blutvolumens um mindestens 50%).

Bzgl. der sekundären Ziele waren etwa 50% der Teilnehmerinnen in der Behandlungsgruppe über mindestens 35 Tage komplett blutungsfrei gegenüber nur etwa 5% unter Placebo. Das Volumen des größten Myoms wurde um etwa 20% reduziert, um weniger als 5% unter Placebo. Die Volumenreduktion war insbesondere effektiv, wenn zunächst für 12 Wochen nur mit dem Antagonisten behandelt wurde (ca. 30% Volumenreduktion).

Zusammengefasst steht mit Relugolix neben Elagolix nun ein zweiter oraler GnRH-Antagonist in der Pipeline für die Behandlung hormonabhängiger Erkrankungen wie Myomen oder einer Endometriose. Mal sehen, wann die Präparate verfügbar sind.

Ihr

Michael Ludwig