Die Auswertung der Korean National Health Insurance Service sample cohort aus Südkorea zeigt unabhängig vom BMI ein erhöhtes Typ 2 Diabetes mellitus Risiko für Frauen mit einem PCO-Syndrom. Nach Adjustierung für ein famililäres Risiko, körperliche Aktivität und Gesamtcholesterin ergab sich für adipöse PCO-Syndrom-Patientinnen eine aHR 2,847 (95% KI 1,59 – 5,11) und für nicht-adipöse PCO-Syndrom-Patientinnen eine aHR 2,334 (95% KI 1,72 – 3,18) (Ki-Jin Ryu et al. Risk of type 2 diabetes is increased in nonobese women with polycystic ovary syndrome: the National Health Insurance Service-National Sample Cohort Study. Fertility & Sterility, im Druck). Die Autoren plädieren daher für ein Screening auf Typ 2 Diabetes mellitus bei allen Frauen mit einem PCO-Syndrom unabhängig vom BMI.

Grundsätzlich ist das Risiko nicht unbekannt. Allerdings zeigen die bisherigen Daten eher, dass v.a. bei Übergewicht und insbesondere bei einer Adipositas das Risiko relevant erhöht ist. Nach wie vor würde ich aufgrund dieser einmaligen Beobachtung nicht auch bei einem BMI unter 30 kg/m2 eine entsprechende Diagnostik (75 g OGTT) empfehlen, möglicherweise sollte man dies aber tun, wenn zusätzlich Risikofaktoren familär bestehen oder z.B. eine Dyslipidämie oder erhöhte Leberwerte nachweisbar sind.

Ihr

Michael Ludwig