Eine Auswertung der WHI-Studie hat bei 76.579 postmenopausalen Frauen die Frage analysiert, inwieweit eine Medikation, die bekanntermaßen eine Gewichtszunahme fördert, in signifikantem Zusammenhang mit einer Gewichtszunahme postmenopausal gebracht werden kann (Fatima Cody Stanford et al. The association between weight-promoting medication use and weight gain in postmenopausal women: findings from the Women’s Health Initiative. Menopause, im Druck). Die untersuchten Medikamenten waren Antidepressiva, Antipsychotika, Beta-Blocker, Insulin und Corticosteroide.

Je mehr dieser Medikamente eingenommen wurden desto stärker war die Gewichtszunahme.

Grundsätzlich ist dies nun keine Überraschung: Wenn man ein Medikament einnimmt, dass die Gewichtskontrolle erschwert, dann nimmt man eher zu. Relevant ist diese Beobachtung dennoch. 11,4% der Kohorte nahmen diese Medikamente ein. Durch die Stoffwechselumstellung perimenopausal und insbesondere postmenopausal ist die Gewichtskontrolle ohnehin problematischer. Wird dies durch eine solche Medikation weiter erschwert so bedarf es deutlich mehr Disziplin bei der körperlichen Aktivität und Berücksichtigung einer kalorienreduzierten Ernährung als zuvor. Dies ist das, auf das die Autoren in ihrer Diskussion und Schlussfolgerung hinarbeiten. Allerdings ist für sie auch ein relevanter Punkt, dass die Verschreibenden kritisch prüfen müssen, ob die Medikation in jedem Fall tatsächlich notwendig ist.

Ihr

Michael Ludwig