In einer Studie aus der Türkei wurden Risikofaktoren für Depressionen in der Postmenopause herausgearbeitet (n = 485) (Kevser Ozdemir et al. Depression, anxiety, and fear of death in postmenopausal women. Menopause, im Druck). Die Prävalenz von Depressionen war relativ hoch, was die Autoren durch ihre Selektionsmethode erklären. Relevante Risikofaktoren für eine Depression waren Versterben des Partners oder Trennung vom Partner (OR 3,48, 95% KI 1,88 – 6,43), Alkoholismus (OR 11,77, 95% KI 2,24 – 61,95), Erkrankungen, die eine chronische Medikation erforderten (OR 3,58, 95% KI 2,12 – 6,04), körperliche Behinderungen (OR 2,24, 95% KI 1,37 – 3,66), mentale Erkrankungen (OR 4,21, 95% KI 2,11 – 8,40) und eine Zahl von mindestens 4 lebenden Kindern (OR 4,17, 95% KI 1,74 – 10,02).
Relevant in meinen Augen ist, dass die Angabe einer Hormontherapie nicht mit einer niedrigeren oder höheren Wahrscheinlichkeit von Depressionen assoziiert war (p = 0,99).
Insofern ist meine Schlussfolgerung aus dieser Arbeit, dass es häufig identifizierbare Risikofaktoren geben wird für eine Depression jenseits der Menopause, dass diese aber eher nicht mit einer hormonellen Therapie behandelbar ist. Die Autoren plädieren in Ihrer Schlussfolgerung daher auch dafür, frühzeitig Risikofaktoren zu erkennen und nicht bei Hinweisen auf eine Stimmungsveränderung eine Hormontherapie zu beginnen.
Ihr
Michael Ludwig
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