Vor einiger Zeit habe ich über eine bemerkenswerte Studie berichtet, die den überwältigenden Erfolg von Clomifen bei zusätzlichen 6 Stimulationszyklen gezeigt hat: Wenn es über 6 Clomifen-Zyklen hinweg nicht zu einer Geburt gekommen ist sind weitere Stimulationszyklen mit Clomifen oder FSH bis zu insgesamt 12 Zyklen sinnvoll. Die Studie zeigte damals, dass es nur mit einer Weiterführung der Clomifenstimulation über 6 Zyklen zu 38,6% mehr Lebendgeburten kam, mit einer FSH-Stimulation waren es 47,9%.
Nunmehr haben die Autoren ihre Daten weiter analysiert und den Einfluss des Endometriums geprüft (E.M. Bordewijk et al. Gonadotrophins or clomiphene citrate in women with normogonadotropic anovulation and CC failure: does the endometrium matter? Human Reproduction, im Druck). Wir wissen aus verschiedenen Studien, dass die Höhe des Endometriums unter der Clomifenstimulation weniger relevant ist als bei einer FSH-Stimulation.
Die jetzt vorgelegte Analyse zeigt allerdings, dass für die Entscheidung, ob man mit einer Clomifen- oder FSH-Stimulation fortfährt nach 6 frustranen Zyklen Clomifen, die bis dahin beobachtete Entwicklung des Endometriums relevant ist.
War die Endometriumhöhe im 6. Clomifenzyklus maximal 7 mm gewesen, so führte eine FSH-Stimulation mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einer Lebendgeburt (56% vs. 34%, RR 1,57, 95% KI 1,13 – 2,19). Bei denjenigen mit einer Endometriumhöhe über 7 mm war die Chance vergleichbar und FSH hatte keinen zusätzlichen Vorteil (48% vs. 49%, RR 0,98, 95% KI 0,75 – 1,29).
Diese Studie zeigte auch, dass eine häufig wiederholte Behauptung, dass das Endometrium durch die lange Halbwertzeit des Clomifen über konsekutive Stimulationszyklen hinweg immer schlechter würde, nicht korrekt ist. Die Endometriumdicke nahm tendentiell eher zu über 12 Zyklen. Tatsächlich zeigte sich auch keine relevante Korrelation zwischen 50, 75, 100 und 150 mg über 5 Tage.
Diese Auswertung fügt insofern relevante Informationen für die Entscheidungsfindung bei einer konservativen Kinderwunschbehandlung hinzu!
Ihr
Michael Ludwig
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