Und noch eine Studie zum Thema „TSH und Schwangerschaft“ – diesmal eine retrospektive Studie aus Boston (Sun Y. Lee et al. Associations Between Maternal Thyroid Function in Pregnancy and Obstetric and Perinatal Outcomes. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2020; 105: 1 – 9). Eingeschlossen wurden Schwangere mit Einlingen zwischen 2003 und 2014, die mindestens 18 Jahre alt waren und keine Schilddrüsenmedikation einnahmen oder eine Schilddrüsenvorerkrankung hatten. Es musste mindestens ein TSH-Wert in der Schwangerschaft vorliegen. Gab es mehrere TSH-Werte in einer Schwangerschaft wurde nur der erste vorliegende berücksichtigt.
8.413 Frauen konnten so eingeschlossen werden. Bei einem TSH über 4 mIE/l wurde ein erhöhtes Risiko für Frühgeburtlichkeit (aRR 2,17, 95% KI 1,15 – 4,07) und ein RDS des Kindes beobachtet. Alle anderen ausgewertet Risiken wie das Abortrisiko waren nicht signifikant beeinflusst.
Fazit: Ein TSH über 4 mIE/l kann nachteilig sein – dies bestätigt das aktuelle Procedere, das TSH auf unter 2,5 mIE/l zu senken, wenn es darüber liegt. Ob die Korrektur des Laborwertes auch das Risiko nivelliert, beantwortet diese Studie allerdings nicht. Eine Überkorrektur des TSH ist nachteilig.
Ihr
Michael Ludwig
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