Vaginale Östrogentherapie ist eine nebenwirkungsarme bzw. -freie Möglichkeit lokal zu therapieren und systemisch nicht zu belasten. In einem Review wurde nochmals geprüft, wie hoch die Östradiolspiegel in der Postmenopause sind und wie sie sich durch eine Östradiol (!)-Therapie vaginal verändern (Richard J. Santen et al. Systemic estradiol levels with low-dose vaginal estrogens. Menopause, im Druck).

Die identifizierten Studien in diesem Review zeigen bei hoch-sensitiven Assays postmenopausale Östradiolwerte systemisch zwischen etwa 3 und 8 pg/ml, also unter der Schwelle herkömmlicher Laborassays. Bei Anwendung vaginaler Östradiol-Präparate, die es in Deutschland zumindest nicht mehr gibt, steigen diese Spiegel auf 7,1 – 22,7 pg/ml (25 µg Präparat), 4,6 – 14,8 pg/ml (10 µg Präparat) und sind quasi unverändert bei einem 4 µg Präparat (3,5 – 3,9 pg/ml).

Bei vaginaler Östrioltherapie – nicht Thema dieses Reviews – sind keine relevanten Veränderungen der Östrogenspiegel systemisch auf Dauer anzunehmen, wenn 30 µg Präparat 2-3mal pro Woche angewendet werden.

Ihr

Michael Ludwig