Eine Arbeitsgruppe aus Tokyo publiziert Daten zu einer prospektiven, randomisierten, doppelt-blinden Studie zur Therapie einer Dysmenorrhoe mit Dienogest (Yutaka Osuga et al. Evaluation of the efficacy, safety, and clinically recommended dose of dienogest in the treatment of primary dysmenorrhea: a randomized, double-blind, multicenter, placebo-controlled study. Fertility & Sterility, im Druck). Ziel war es, eine Therapie zu evaluieren, die keine relevante ovarielle Suppression verursacht aber dennoch die Dysmenorrhoe lindert.

Die Autoren haben dazu 239 Patientinnen randomisiert mit einem Placebo (n = 46), 0,5 mg Dienogest/ Tag (n = 49), 1 mg Dienogest/ Tag (n = 48), 2 mg Dienogest/ Tag (n = 49) oder einem Kombinationspräparat als Referenzmethode (20 µg Ethinylöstradiol, 3 mg Drospirenon, n = 47) behandelt.

Eingeschlossen wurden nur Frauen mit einer primären Dysmenorrhoe, die auf einer Kombinations-Schmerzskala (0-6) einen Wert von 3 oder mehr erreichte. Frauen mit einer Endometriose, Myomen oder einer Adenomyosis uteri wurden ausgeschlossen. Allerdings muss man einschränkend sagen, dass sich die Untersuchung der Patientinnen auf eine klinische und sonographische Untersuchung beschränkte. Die Patientinnen wurden zum Studieneinschluss nicht laparoskopiert und erhielten kein MRT.

Die Autoren arbeiten heraus, dass die Dysmenorrhoe mit 1 mg äquieffektiv gesenkt wurde zur Referenzmethode, allerdings wurde das kombinierte Kontrazeptivum nicht im Langzyklus gegeben sondern zyklisch. Das Hauptproblem ist aber sicherlich, dass in etwa 90% (!) der Studienteilnehmerinnen Blutungsstörungen auftraten. Die Tage mit irregulären Blutungen schwankten zwischen etwa 7 und 14 in 28tägigen Intervallen.

Insgesamt also interessante Daten aber eine in den meisten Fällen wohl nicht tolerable Therapie. Vielleicht wäre eine gute Referenzmethode auch die Einlage eines 52 mg LNG IUD gewesen.

Ihr

Michael Ludwig