Ein Editorial beschäftigt sich in der Zeitschrift Fertility & Sterility mit der Frage, ob Phytoöstrogene für die Fertilität eher förderlich oder abträglich sind (Amber R. Cooper. To eat soy or to not eat soy: the ongoing look at phytoestrogens and fertility. Fertility & Sterility, im Druck).

Grundsätzlich werden den Phytoöstrogenen zahlreiche Vorteile zugeschrieben, was z.B. das Mammakarzinom-Risiko angeht, Myome, vasomotorische Symptome peri- und postmenopausal, kardiovaskuläre Erkrankungen, Entzündungsprozesse und das metabolische Syndrom. Auf der anderen Seite gibt es die Diskussion zu schädlichen Effekten als sog. „endocrine disrupters“, also Störfaktoren im endokrinen System. Die Daten zur Fertilität sind vergleichsweise unklar. Aktuelle Daten zeigen Hinweise auf eine Reduktion der Endometriumproliferation und Dezidualisierung bei höheren Konzentrationen von Genistein und Daidzein. Beide binden an den beta-Östradiolrezeptor und wirken hormonell wie auch nicht-hormonell.

Die Datenlage bleibt jedoch – so die Autorin – unklar, so dass es eher falsch wäre, einem Kinderwunschpaar vom Verzehr von Sojaprodukten abzuraten. Weitere Studien seien notwendig, bis man die Datenlage besser einschätzen könne.

Ihr

Michael Ludwig