Schlafprobleme – die Zeit bis zum Einschlafen sowie ungewolltes Aufwachen – verbessern sich unter einer HRT mit Östradiol und zyklischem Progesteron, so die Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten placebo-kontrollierten Studie (Paul J. Geiger et al. Effects of perimenopausal transdermal estradiol on self-reported sleep, independent of its effect on vasomotor symptom bother and depressive symptoms. Menopause, im Druck). Dies war allerdings nicht nur Folge der Verbesserung von vasomotorischen Beschwerden, der Vorteil auf die Schlafqualität blieb signifikant, auch wenn der Effekt auf die vasomotorischen Beschwerden herausgerechnet wurde.

Insofern scheint der Effekt der kombinierten Therapie über zusätzlich andere Mechanismen zu funktionieren. Natürlich spielt an den Tagen, an denen eine Patientin Progesteron einnimmt, dies auch eine Rolle. Aber dies dürfte nur für diejenigen Tage gelten, an denen die Patientin das Progesteron zyklisch nimmt, nicht für die andere Hälfte des Zyklus.

Einen potentiellen Wirkmechanismus, den die autoren spekulativ diskutieren, könnte die Auswirkung auf die zentralnervöse Corticosteroid-Sekretion sein. Bei Nagetieren führt eine Ovarektomie zu einer reduzierten Sekretion, da die entsprechenden zentralnervösen Nuclei Östradiolrezeptoren besitzen. Führt man eine HRT durch kann man diese Veränderung rückgängig machen. Die perimenopausalen Hormonschwankungen könnten, so die Autoren, zu stark schwankenden Cortisonspiegeln führen und so die Schlafqualität mindern – eine Situation, die man ggf. durch eine HRT ausgleicht.

Ihr

Michael Ludwig