Wider Erwarten ist anhand der aktuellen Literaturdaten nicht zu belegen, dass eine Endometriose im Verlauf einer Schwangerschaft eher besser wird – so das Ergebnis eines entsprechenden systematischen Reviews zu dem Thema (Brigitte Leeners et al. The effect of pregnancy on endometriosis—facts or fiction? Human Reproduction Update, im Druck).
Die Autoren sprechen in ihrer Schlussfolgerung aus, dass ein einheitliches Bild nicht erkennbar ist, die Daten kontrovers sind und ein starker Beobachtungs- und Selektions-Bias zu sehen ist. Umso erstaunlicher ist es, dass sich – auch in der Literatur und nicht nur in unserer täglichen Praxis – die Empfehlung hält, dass von einer Schwangerschaft bzgl. der Endometriose nur Vorteile zu erwarten sind. Ich nehme mich da nicht aus. Ebenso gut kann man aus den Daten eine Verschlechterung der Endometriose ablesen.
Ihr
Michael Ludwig
Den Artikel hätte ich gerne nochmal diskutiert, wenn er dann erschienen ist. Einerseits glaube ich gerne an ein Bias, andererseits kann die Ablenkung vom Endometriose-Focus durch die Beschäftigung mit einem Kleinkind auch ein Therapieerfolg sein…;-)