Das erhöhte Risiko für eine Endometriumhyperplasie und Endometriumkarzinome bei Frauen mit einem PCO-Syndrom ist möglicherweise nicht nur Folge der chronischen Anovulation sondern auch einer veränderten Expression von Progesteronrezeptoren im Endometrium (Mariana Paulson et al. (2017) Progesterone Receptors and Proliferation of the Endometrium in Obese Women With Polycystic Ovary Syndrome—A Lifestyle Intervention Study. Journal Endocrinology & Metabolism 102: 1244–1253).
Die Autoren führten ihre Studie durch, da ältere Daten darauf hinwiesen, dass das Endometrium von Frauen mit einem PCO-Syndrom weniger gut auf Progesteron anspricht. Sie untersuchten eine Gruppe von 20 Frauen mit PCO-Syndrom und Anovulation sowie 10 Frauen mit demselben BMI (> 27 kg/m2) aber regelmäßigen Zyklen. Die Frauen in der PCO-Syndrom-Gruppe wurden vor und nach einer Lebensstilintervention untersucht. Diese lief über 3 Monate und beinhaltete eine individuelle Ernährungsberatung mit einer low-carb-Diät sowie einer Förderung körperlicher Aktivität. Folge der Lebensstilintervention war eine Gewichtsreduktion um ca. 5%, 6 von 18 Frauen, die diese komplettierten, hatten ovulatorische Zyklen.
Die Autoren zeigten in ihren molekular-histologischen und immuno-histologischen Untersuchungen von Endometriumbiopsien, dass sich das Expressionsmuster von Progesteron-Rezeptoren in ovulatorischen Zyklen zum Positiven veränderte und gegenüber der Ausgangssituation teilweise keinen Unterschied mehr zu den Kontrollen zeigte. Insofern verbesserte die erfolgreiche Lebensstilintervention die Progesteronrezeptor-Expression konnte sie aber nicht ganz zu einem unauffälligen Bild verändern.
Die Autoren sehen insofern ihre initial in diesem Beitrag formulierte These bestätigt, dass die Anovulation ein verändertes Progesteron-Rezeptor-Muster im Endometrium fördert und damit zu dem erhöhten Risiko einer Hyperplasie und von Endometriumkarzinomen beiträgt.
Ihr
Michael Ludwig
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