Die Ursache der männlichen Subfertilität bleibt auch bei intensiver Untersuchung häufig ungeklärt. Dies gilt v.a. für leichtere Fälle, die Oligozoospermie, bei der in einer großen prospektiven Untersuchung mit 1.737 Männern, 75% als idiopathisch eingestuft wurden (M. Punab et al. Causes of male infertility: a 9-year prospective monocentre study on 1737 patients with reduced total sperm counts. Human Reproduction, im Druck).

Die Männer stellten sich mit ihren Partnerinnen wegen eines über 12 Monate und länger unerfüllten Kinderwunsches vor und wurden prospektiv in diese Untersuchung eingeschlossen. Schwere Formen der Subfertilität konnten häufig erklärt werden so in 100% eine Aspermie (kein Ejakulat, n = 46), in 82,7% eine Azoospermie (Ejakulat aber keine Spermien, n = 388) und in 41,5% eine Kryptozoospermie (sehr geringe Spermienzahl, < 1 Millionen Spermien im Ejakulat, n = 130). Bei 75% der Patienten mit einer Oligozoospermie (1 – 38 Millionen Spermein im Ejakulat) konnte hingegen keine Ursache gefunden werden, so dass diese Fälle als idiopathisch eingestuft wurden.

Nicht selten wird in diesen Fällen ein genetischer Faktor stecken, der noch nicht identifiziert ist und daher auch nicht untersucht werden kann.

Ihr

Michael Ludwig