Kürzlich erhielt ich die Frage, welche hormonelle Kontrazeption bei Frauen mit einer Myasthenia gravis möglich wäre. In der Literaturdatenbank pubmed finden sich keine Hinweise auf eine relevante Wechselwirkung hormoneller Kontrazeptiva mit dem Problem einer Herabsetzung der muskulären Aktivität. Auch die noch aktuelle, wenn auch abgelaufene S2K-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-087l_S2k_Myasthenia_gravis_Lambert-Eaton-Syndrom_2017-03-abgelaufen.pdf) listet hormonelle Kontrazeptiva oder deren Inhaltsstoffe nicht unter den kritischen Substanzen. Insofern kann ich den entsprechend kritischen Hinweis in Patientinnen-Pässen auf hormonelle Kontrazeptiva nicht nachvollziehen.

Die Beratung einer Patientin mit Myasthenia gravis sollte sich insofern an denselben Kontraindikationen orientieren, wie bei anderen Patientinnen ohne diese Erkrankung.

Ihr

Michael Ludwig