Eine Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit Schlafstörungen in der Peri- und Postmenopause. (Pauline M. Maki et al. Sleep disturbance associated with the menopause. Menopause 2024; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002386) Hervorgehoben wird die hohe Prävalenz von Schlafstörungen im Rahmen von 60%. Eine chronische Schlafstörungen wird definiert als Schwierigkeit einzuschlafen, durchzuschlafen und das Problem des früh-morgendlichen Erwachens ohne wieder einschlafen zu können. Dies muss zu einer chronischen Belastung beitragen, das tägliche Lebenbeeinträchtigen, mindestens in 3 Nächten pro Woche für mindestens 3 Monate auftreten.

Die beiden Autorin und die Autorin arbeiten heraus, dass das Phänomen pathophysiologisch komplex, multifaktoriell bedingt ist. Hormonelle Veränderungen sind dabei nur ein Baustein von mehreren. So konnte in Studien eine Assoziation zwischen hohem FSH und niedrigem Östradiol mit Schlafstörungen gezeigt werden. Neben den hormonellen Veränderungen sind es Stimmungsprobleme, auch Depressionen, die diese Schlafstörungen verursachen.

Für letztere Ursache gilt eine wechselseitige Beziehung: Nicht nur werden Stimmungsprobleme und Depressionen schlimmer, wenn Schlafstörungen auftreten, ein zufriedenstellender Schlaf verbessert auch die Stimmungsprobleme und Depressionen.

Hormonelle Therapie im Sinne einer Hormonersatztherapie sind nur dann wirksame Therapeutika von Schlafstörungen, wenn ursächlich vasmotorische Beschwerden bestehen. Die orale Progesteron-Mono-Therapie wirkt über die Metabolisierung zu Allopregnanolon, das wiederum eine zentralnervöse Wirkung ähnlich zu Benzodiazepinen aufweist.

Schlussendlich, so wird in der Übersicht auch ausgeführt, könnten die KND-Neurone eine relevante Rolle bei der Beeinflussung des Schlafzentrums haben. Die Gabe von Neurokinin-3-Rezeptor-Antagonisten hat in Studien auch einen positiven Effekt auf Schlafstörungen zeigen können.

Grundsätzlich ist die Behandlung von Schlafstörungen essentiell für die langfristige Gesundheit. Schlafstörungen waren in Studien der relevanteste Grund für eine eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit, Lernen und Erinnern. Bei früh-perimenopausalen Frauen waren in Studien Schlafstörungen assoziiert mit einer Hyperintensität der weißen Substanz, bedingt durch Mikroinfarkte infolge der Veränderung kleinster Gefäße.

Ihr

Michael Ludwig