Ein gesunder Schlaf ist bekanntermaßen relevant für die langfristige kardiovaskuläre Gesundheit. Dabei ist eine suffiziente Schlafdauer definiert als eine solche von über 7 Stunden. Weitere Folgeerkrankungen, die mit einer zu kurzen Schlafdauer assoziiert sind, sind ein Typ 2 Diabetes mellitus, Adipositas, kognitive Beeinträchtigungen, Demenz und Mortalität. Ebenso spielt die regelmäßig stabile Schlafenszeit eine Rolle.

Eine chinesische Arbeitsgruppe ist nun der Frage nachgegangen, ob bei Frauen mit PCO-Syndrom ein verändertes Schlafverhalten, insbesondere spätes Zubettgehen, ein kardiovaksluärer Risikofaktor ist. (Xiying Zeng et al. Staying up late increases cardiovascular disease risk in women with polycystic ovary syndrome. Human Reproduction, 2023; im Druck: doi.org/10.1093/humrep/dead110)

Eingegangen sind 213 Frauen mit PCO-Syndrom, die 23-24h (n = 80), 24-1h (n = 91) oder später (> 1h, n = 42) gewöhnlich schlafen gehen. Je später die Frauen ihre Schlafenszeit planten, desto kürzer war die Schlafenszeit (7,9 ± 0,6h vs. 7,5 ± 1,0h vs. 6,7 ± 1,4h). Ferner zeigte sich eine Assoziation mit dem BMI (26,7 ± 5,2 kg/m2 vs. 27,1 ± 4,9 kg/m2 vs. 31,1 ± 4,3 kg/m2). Je später die Schlafenszeit, desto höher der  Nüchtern-Insulinwert, das Gesamt-Cholesterin, die Triglyzeride, das LDL-Cholesterin und das Testosteron. HDL-Cholesterin korrelierte invers.

Ein sehr ähnliches Bild zeigte sich für die Schlafdauer.

Die deutlichere Assoziation mit dem langfristigen kardiovaskulären Risiko hatte die mittlere Zubettgehzeit, nicht die Schlafdauer. Nach Adjustierung stieg das Lebenszeit Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse auf eine OR 1,11 (95% KI 0,52 – 2,35) bzw. 3,87 (95% KI 1,56 – 9,62) für die Gruppe, die zwischen 24 und 1h sowie nach 1h üblicherweise schlafenging, jeweils verglichen zur Referenzgruppe (23-24h). Bzgl. der Schlafdauer zeigte sich gegenüber der Referenzgruppe (7-8h/Nacht) eine Steigerung auf die OR 2,46 (95% KI 1,01 – 5,97), 0,63 (95% KI 0,28 – 1,42) bzw. 2,24 (95% KI 0,72 – 6,97) für < 7h/Nacht, 8-9h/Nacht und ≥ 9h/Nacht.

Eine interessante Arbeit sowohl bzgl. Patientinnen mit PCO-Syndrom aber auch, um noch einmal an die Relevanz einer gesunden Schlafhygiene für die kardiovaskuläre Gesundheit zu erinnern.

Ihr

Michael Ludwig