Eine weitere Auswertung der EAGeR-Daten – einer prospektiven, randomisierten Studie zur Untersuchung der Auswirkung von niedrig dosiertem ASS auf Fertilität und Schwangerschaft bei Frauen mit vorangehendem Abort – wird erscheinen. (Karen C. Schliep et al. Prospectively assessed perceived stress associated with early pregnancy losses among women with history of pregnancy loss. Human Reproduction, im Druck) Die Studie wurde bereits 2007 – 2011 durchgeführt und erste Daten 2012 publiziert, ich habe schon häufiger darüber berichtet.

Nun wurde die Frage untersucht, ob eine höhere Stressbelastung bei den 797 Schwangeren mit einem erhöhten Abortrisiko assoziiert war. 188 Aborte traten ein (24%).

Grundsätzlich war die mittlere Stressbelastung in den ersten Wochen stabil, fiel zum Ende des 1. Trimenon ab und stieg dann kontinuierlich über die Schwangerschaft bis zur Geburt wieder an.

Eine höhere Stressbelastung, erhoben über ein standardisiertes Befragungsinstrument (Likert Skala) zeigte ein höheres Abortrisiko bei höherem gegenüber einem niedrigen Stresslevel insgesamt (HR 1,69, 95% KI 1,13 – 2,54) sowie für klinische Aborte (HR 1,58, 95% KI 0,96 – 2,60) und insbesondere biochemische Aborte (HR 2,16, 95% KI 1,04 – 4,46).

Die Autoren zitieren  zudem andere Studien, die eine Reduktion des Abortrisikos zeigen, wenn der Stresslevel reduziert wird.

Die Daten unterstützen das Konzept des tender loving care bei Frauen mit vorangehendem Abort.

Ihr

Michael Ludwig