Kann man das Thromboserisiko bei einer oralen HRT individuell kalkulieren? Eine Autorengruppe hat dazu Daten der Nurses Health Study ausgewertet und beantwortet die Frage mit „ja“. (Jihye Kim et al. Oral postmenopausal hormone therapy and genetic risk on venous thromboembolism: gene-hormone interaction results from a large prospective cohort study. Menopause, im Druck).

Für einen genetic risk score wurden 16 SNPs, also kleine Gen-Marker, analysiert. Bei Frauen im oberen Risikoquartil lag das Risiko für eine Thrombose bei 22,5 pro 10.000 Frauenjahre, bei solchen im unteren Quartil bei 9,8 pro 10.000 Frauenjahre.

Insgesamt war das Risiko für eine Thrombose oder Embolie sehr gering in dieser Auswertung. Eine strenge Adjustierung nach zahlreichen Risikofaktoren erbrachte eine erhebliche Risikoreduktion, also eine nur noch geringere Auswirkung der Hormontherapie auf das Risiko.

Insofern wäre es interessant zu prüfen, inwieweit man allein durch eine gezielte Anamnese und Herausarbeitung von Risikofaktoren dem individuellen Risikostatus einer Frau vor Beginn einer HRT näher käme.

Ihr

Michael Ludwig