In einem Fallbericht wird eine 34jährige Patientin, BMI 28,4 kg/m2, I G I P, mit fortgeschrittenem Endometriumkarzinom beschrieben, die dies unter einem 52 mg LNG IUD entwickelt hat (Jingjing Jiang et al. Advanced endometrial cancer following the insertion of the levonorgestrel-releasing intrauterine system in a 34-year-old woman: a case report. Contraception, im Druck). Die Diagnose wurde 2 Jahre nach der Einlage gestellt. Allerdings hatte die Patientin das LNG IUD wegen einer Endometriumhyperplasie empfohlen bekommen, die mit 32 Jahren diagnostiziert worden war.

Die Patientin war zum Zeitpunkt der Diagnose des Endometriumkarzinoms, das sich extrauterin fand, symptomfrei – der Verdacht wurde aufgrund einer auffälligen Struktur im Douglas gestellt. Bemerkenswert ist das vergleichsweise geringe Übergewicht, das Fehlen relevanter Risikofaktoren, möglicherweise bestand auch eine genetische Prädisposition?

Zu Recht weisen die Autoren darauf hin, dass es zur Prävention eines Endometriumkarzinoms bei Endometriumhyperplasie keine prospektiven, randomisierten Studien zur Anwendung eines LNG IUD gibt. Das ist richtig. Die gibt es nur meines Wissens nach zur Gabe von hochdosiertem MPA auch nicht, das in den Leitlinien als Prophylaxe und Therapie empfohlen wird.

Insofern bleibt ein 52 mg LNG IUD eine gute Therapiemöglichkeit, wenn der Uterus als Organ erhalten bleiben soll. Viele Studien haben die Effektivität in Beobachtungsreihen belegen können.

Ihr

Michael Ludwig